Simon Fischerauer ist Mitglied der fünfköpfigen Coverband LUST. Der in Baden bei Wien geborene Musiker erklärt im Gespräch mit goschat! wie die Band zustande gekommen ist, warum fünf Bandmitglieder perfekt in das Konzept passen und welche organisatorische Arbeit dahintersteckt.
goschat!: Wie lange musizierst du schon?
Simon: Ich habe mit fünfeinhalb begonnen im Kinderchor der Volksoper Wien zu singen. Meine Schwester hatte damals Flöten-Unterricht, ich konnte in den letzten zehn Minuten ihrer Unterrichtsstunde etwas Klavierunterricht nehmen. Klavierunterricht habe ich genommen, bis ich 16 oder 17 war. Im Kinderchor war ich bis zum Stimmbruch, also als ich etwa 15 war. Mit 16 bin ich dann in den Jugendchor der Volksoper gekommen.
goschat!: Was machst du neben der Musik?
Simon: Ich studiere Lehramt Mathematik und Musikerziehung. Mathematik studiere ich auf der Universität Wien und Musikerziehung auf der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Leider kooperieren diese zwei Universitäten nicht miteinander.
goschat!: Wie bist du zur Coverband LUST gekommen?
Simon: Ich habe immer bei der Schulband mitgemacht, mit denselben Personen habe ich damals nach der Schule die Christmette musikalisch gestalten können. Wir haben die Auftritte damals sehr pop-mäßig gestaltet und spielten selten typische Kirchenlieder. So haben wir zum Beispiel „H.O.L.Y.“ von Florida Georgia Line gespielt, es ging also auch etwas in die Country-Richtung. Nach einiger Zeit war es dann sehr reizvoll für den Bassisten und mich, eine Band zu gründen. Wir haben uns zuerst in der Besetzung der Christmette probiert, das war uns dann aber etwas zu unprofessionell. Vor etwas mehr als einem Jahr haben dann die Gespräche zur Gründung einer Coverband gestartet, die heutige Besetzung gibt es seit einem Jahr. Der Plan war es dann ein Repertoire aufzubauen und durch Kontakte, einer Website und Hörproben zu ein paar Gigs zu kommen. Ein paar Monate später hatten wir bereits unsere ersten Anfragen.
goschat!: Wie viele Mitglieder seid ihr? Habt ihr vor eure Mitgliederanzahl zu vergrößern?
Simon: Wir bestehen aus fünf Mitgliedern und einem Tontechniker, der aber kein fixer Bestandteil der Band ist. Es war gleich von Anfang an ein Vorteil zu fünft zu sein und eine Frauenstimme zu haben. Vergrößern möchten wir uns nicht. Natürlich wäre es großartig einen guten Keyboarder zu haben, der neben einfachen Akkorden auch sehr gut spielen kann. Die Idee haben wir aber schnell verworfen. Wir covern die Songs oft auf unsere Weise und sind bereits sehr gut aufeinander abgestimmt. Außerdem ist es schwieriger zu sechst einen Termin für alle zu finden. Selbstverständlich könnte beispielsweise ein Saxophonist für uns einspringen, dieser würde dann aber nur für einen Auftritt dabei sein.
goschat!: Hast du neben deinen musikalischen Aufgaben in der Band auch andere Funktionen?
Simon: (lacht) Ich habe das Organisatorische in der Hand. Das heißt ich bin der, der den anderen auf die Nerven geht um Dinge bei der Bandprobe Schritt für Schritt durchzugehen. Ich schreibe auch meistens die Setliste für die Gigs und bin mit Viki Weiß (Vocal & Keyboard) für Social Media zuständig. Die Website hat beispielsweise Maximilian Cichra (Bass & Vocal) entwickelt. Die Aufgaben werden aufgeteilt, dass jede*r etwas macht und nicht alles auf einer Person hängen bleibt.
goschat!: Wie oft probt ihr?
Simon: Wir haben anfangs einmal in der Woche geprobt. Als wir unsere Band gegründet haben war der Uni-Unterricht größtenteils online. Dadurch konnten wir im Sommer sehr oft proben. Wir konnten so ein Programm von eineinhalb Stunden entwickeln, heute ist unser Programm bereits vier Stunden lang. Oft kommen dann spezifische Anfragen, manchmal ist es Austropop, und jetzt sind es spanische Lieder für eine Hochzeit. Da müssen wir kurz vor den Gigs proben, mittlerweile proben wir zwei Mal im Monat. Außerdem kommen wir durch unsere zahlreichen Auftritte nicht leicht aus der Übung.
goschat!: Wie oft und wo spielt ihr?
Simon: Momentan sind wir bis Ende Oktober gebucht und spielen etwa zwei Mal im Monat. Wir treten bei Bällen, Hochzeiten, Festen, Gartenpartys, Firmenfeiern bis hin zu Stadtfesten auf. Dort wo es Stimmung braucht, sind wir dabei. Die Größe unseres Publikums variiert, so haben wir letztens in Tulln vor 800 Menschen gespielt.
goschat!: Welche Songs covert ihr am häufigsten?
Simon: Das ist schwierig zu sagen, eigentlich möchten wir alle von alt bis jung ansprechen. Wir passen die Songs selbstverständlich auf das Event an, sei es eine Hochzeit oder ein Dorffest. Bei diesen Veranstaltungen sind alle Altersgruppen vertreten und man kann es deshalb nie allen recht machen. Wir versuchen generell alles dabei zu haben, grob gesagt spielen wir Songs aus den 80ern bis zur Jetztzeit.
goschat!: Gibt es Dinge, die ihr besser machen wollt?
Simon: Wir haben gerade umgestellt auf In-Ear-Montioring und möchten uns in Zukunft auch mit Einspielern versuchen. In einer Fünferbesetzung sind viele Dinge nicht möglich, wir erhoffen uns durch diese Möglichkeiten zu verbessern. Natürlich müssen wir uns mit diesen Erneuerungen vertraut machen, da diese auch sehr schnell schief gehen können. Wir versuchen uns zu professionalisieren und unser Setup ständig zu erweitern und aufzuwerten. Es gibt viele Dinge, die dem/der normalen Zuhörer*in nicht auffallen, aber uns den Auftritt erleichtern.
goschat!: Ihr seid eine Coverband, sind eigene Songs geplant?
Simon: Viki ist eine Solo-Künstlerin, sie hat bereits ein eigenes Lied geschrieben. Die ganze Sache steht aber noch im Raum, wir möchten uns da noch nicht festlegen.
goschat!: Wo spielt ihr als nächstes?
Simon: Voraussichtlich auf einem Stadtfest und danach auf einer Hochzeit.
goschat!: Vielen Dank für das Gespräch.
Simon: Gerne!
Titelbild © Christoph Pfabigan
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