Inflation? Goschat erklärt!

Hohe Inflationsrate – jeder Bürger kennt es, jeder Bürger fürchtet es. Doch was genau bedeutet das eigentlich, wenn der Euro weniger wert wird? Wie spürt man die Auswirkungen im Alltag? Und was sagt die Politik zu diesem Thema?

Wenn der Wert des Euros sinkt

Vor zwei Monaten war ein Euro noch mehr wert als er heute ist. Woran man das erkennt? Heute kann man sich für diese Geldeinheit weniger kaufen, als noch vor einigen Monaten. Das Preisniveau steigt – das heißt grundsätzlich werden alle Produkte am Markt teurer. Besonders betroffen sind davon Milchprodukte sowie Fleisch- und Getreideware im Lebensmittelsektor. Aber auch Heizöl und Treibstoffe wurden im Vergleich zu April 2021 um einiges hochpreisiger. Österreich hat nun heuer von März bis April eine Inflationsrate von über zwei Prozent. Ein Wert, der eigentlich als Inflationsziel in einem Jahr angesetzt ist, um eine mögliche Deflation aufheben zu können. Entgegenwirken kann der Inflation vor allem die Europäische Zentralbank (EZB), die durch unterschiedliche Möglichkeiten diese Veränderung am Markt ausgleichen kann.

Ursachen für die Inflation

Natürlich kann es unterschiedliche Ursachen für die Wertsenkung der Währung geben. In diesem Fall hat aber vor allem der Russland-Ukraine-Krieg damit etwas zu tun. Denn dadurch steigen die Preise einerseits für Energie und andererseits für unterschiedliche Rohstoffe. Aber der Krieg ist nicht die einzige Ursache für die derzeitige Lage: durch die Wetterbedingungen in den letzten Monaten konnte Europa nicht so viel Windenergie wie normalerweise gewinnen und in den Wintermonaten wurde überdurchschnittlich viel geheizt. Also gab es einen hohen Energieverbrauch, aber weniger effiziente Energiequellen, was wiederum die steigenden Preise rechtfertigt. Aber auch die Coronapandemie hat einen Einfluss auf die Marktlage – durch den Ausbruch von Covid hat der Staat viele Hilfspakete in Form von Geld ausgegeben. Diese monetäre Unterstützung wurde in den Lockdowns stark zurückgehalten, weil es sehr wenig Möglichkeiten für Ausgaben gab (bspw. Shopping, Restaurants, Veranstaltungen usw.). Durch die vermehrte Rückkehrung der Normalität kommt sehr viel Geld auf einmal in den Wirtschaftskreislauf. Dadurch steigt die Nachfrage an gewissen Produkten schneller als das Waren produziert werden können. Also ist das Interesse der Kunden an bestimmten Waren somit höher als das Angebot. Dann steigen die Preise, weil die Nachfrage den Wert am Markt sehr stark beeinflusst.

Was sagt die Politik dazu?

Pamela Rendi-Wagner, Parteivorsitzende der SPÖ, sieht die Teuerung unterschiedlicher Produkte als großes Problem und bemängelt, dass von dieser Preissteigerung auch noch der Staat profitiert. Sie fordert eine Senkung der Mehrwertsteuer bei Lebensmittel auf null Prozent. Auch Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Herbert Kickl, Parteiobmann der FPÖ, sind dafür, die Steuer unterschiedlicher Produkte zu senken. Eine weitere Maßnahme, die bereits in der Umsetzung steckt, ist die Erhöhung der Pendlerpauschale um 50 Prozent. Diese Lösung soll voraussichtlich bis Mitte 2023 gelten und Pendler bei den derzeitig hohen Spritpreisen entlasten.

Titelbild: Elisabeth Buchegger