Katastrophenhilfe statt Urlaub

Förderung für Katastrophenhilfe

Die SPÖ Burgenland reichte vergangenen Mittwoch die Forderung nach 5 extra freien Arbeitstagen für Katastrophenhelfer im Parlament ein. Diese Arbeitstage sollen dem Arbeitgeber nachträglich aus dem Katastrophenfonds rückerstattet werden. In der Nationalratssitzung im Juli soll der Antrag besprochen und ausgehandelt werden. Wenn alles nach Plan läuft, soll diese Regelung mit September bereits in Kraft treten.

Auslöser für diese Forderung waren vor allem die Unwetter der letzten Wochen, die Teils zu starken Hochwassern in weiten Teilen des Burgenlands geführt haben. „In Neustift sind wir nochmal glimpflich davongekommen. Hier mussten wir nur einen Keller auspumpen. In Loipersdorf waren es aber 60 oder 70 und in Pinkafeld 90. Hier wurden wir nachalarmiert, um schnellstmöglich Hilfe zu leisten. Das funktioniert bei der Feuerwehr fast per Knopfdruck“, erzählt Hannes*.

Hochwasseralarm im Burgenland, Privataufnahme.

Hannes ist nun seit rund 15 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Neustift an der Lafnitz, Burgenland.

„Für mich ist die Motivation bei der freiwilligen Feuerwehr, Menschen die Hilfe zu geben, die sie brauchen.“

Urlaub in der Feuerwehrschule

Neben Mut und dem Willen Menschen zu helfen braucht ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr vor allem eines: einen flexiblen Job. „Es ist schwierig. Speziell tagsüber, wenn die anderen Kollegen arbeiten sind. Manche können von der Arbeit nicht weg, weil sie da gebraucht werden, andere arbeiten in Wien, eine Stunde entfernt. Da ist die Feuerwehr sehr auf sich selbst gestellt, mit den wenigen Leuten die sie zuhause hat.“

„In meiner Situation sind die Tage, an denen ich auf Fortbildung bin, Urlaubstage. Ich plane mir da im Jahr 5 oder 6 Tage ein, in denen ich mich regelmäßig weiterbilde.“

Einsätze und Fortbildungen gehen aufs Urlaubskonto der freiwilligen Feuerwehrleute. Diese Fortbildungen finden regelmäßig zwischen Montag und Freitag – im Fall von Hannes – in der Landesfeuerwehrschule Eisenstadt statt.

*Name von der Redaktion geändert.

Bildnachweis: Freiwillige Feuerwehr Pinkafeld, by Stefan97, CC BY-SA 4.0.