Kristalle – Placebo oder doch ein Fünkchen Magie?
Einen Rosenquartz für die große Liebe, einen Bergkristall für die Erfüllung der Manifestationen, einen Karneol für guten Sex. Kristalle und deren magischen Wirkungen sind nicht nur auf TikTok hoch im Trend, der Kult ist längst in Wien angekommen. Aber inwieweit sind die Wirkungen der Steine tatsächlich wissenschaftlich erwiesen?
Die westliche Gesellschaft wird empfänglicher für neue Lebenskonzepte und Begrifflichkeiten wie Spiritualität, Manifestieren, Yoga und Meditieren zählen längst nicht mehr als Fremdwörter. Dies lässt sich bereits zuvor, aber besonders seit Ausbruch der Pandemie feststellen. Eine Theorie diesbezüglich könnte sein, dass Menschen mehr Zeit dafür hatten, in sich zu kehren und sich so etwas tiefsinnigeren Lebensfragen zu widmen – die über die Lieblingslippenstiftfarbe hinaus gehen. Und so ist es zum Trend geworden, in die bunten Steine zu investieren.
Hart und Glitzrig im Trend
Allein in Wien gibt es mehrere Geschäfte, die verschiedenste Heilsteine, Kristalle und Mineralien anbieten. Die Steine variieren in etlichen Hinsichten stark voneinander – in Farbe, Größe, Preis und Form. Auf Internetseiten wie Liebelei.co werden sogar Dildos aus hochwertigen Edelsteinen angeboten und eine ganze Geschichte darum erzählt, wie auf diese Weise Sexualität mit Heilung und Erleuchtung verbunden werden kann. Oft werden die Kristalle auch zu Schmuck, Schlüsselanhänger oder als Dekoration für Wohnraum verarbeitet. Auf Instagram können Seiten wie Crystals.com spirituelles Wissen vermitteln und auch auf Youtube gibt es unzählige Videos in den verschiedensten Sprachen zu dem Thema.
Wissenschaftlich fundiert?
Während nun aber eine Yogasession die wenigsten unangenehm berührt, so wird die Kritik und Abneigung bei Kristallen bereits um einiges größer. Denn eine seriöse wissenschaftliche Fundierung für deren wundersamen Wirkungen gibt es bis heute noch nicht. Kristalle haben durchaus nachweislich positive Effekte. Diese seien allerdings oftmals darauf zurückzuführen, dass man sich bei der Arbeit mit Kristallen bewusst Zeit für Entspannung nehme. Ein weiterer sehr wichtiger Faktor spielt hier auch der bekannte Placeboeffekt, der allein durch das Vertrauen in die Sache zu tatsächlicher Besserung führt. Es gibt unzählige Erfahrungsberichte, in denen auf Behandlungen schwerer Krankheiten mit Mineralien geschworen wird. An die Heilung durch Kristalle zu glauben ist das eine, damit zu werben ist allerdings juristisch gesehen, zumindest in Deutschland, nicht zulässig.
Etwas Magie schadet nie
Inwieweit die Steine ihre individuellen Versprechen erfüllen und Effekte zeigen, liegt also vermutlich teils an deren tatsächlichen Kräften und teils an dem Glauben, den man ihnen schenkt. Ein offener Mensch wird in dieser Hinsicht wahrscheinlich größere Wunder erleben als ein verschlossener. Zum Glück tut es nicht weh, an die Magie im Leben zu glauben.
Quellen:
https://www.weltderwunder.de/haben-heilsteine-heilende-krafte/