My Body my Choice – Abtreibungsgesetz in den USA gekippt

Demonstration für Frauenrechte Menschen gehen auf die Straße und demonstrieren gegen das Abtreibungsgesetz

Der amerikanische, konservativ ausgerichtete Supreme Court hat am Freitag das landesweite Recht auf Abtreibung in den USA gekappt und schockiert damit die ganze Welt. Fast 50 Jahre lang galt in den Vereinigten Staaten das Recht zur Abtreibung „Roe versus Wade“. Frauen war es möglich bis zur 24. Schwangerschaftswoche ihr ungeborenes Kind abzutreiben. Nun hat der oberste Gerichtshof dies verworfen und die Bundesländer können von nun an Schwangerschaftsabbrüche verbieten.

Verlust des freien Willens

Das Urteil des Supreme Court ist eine landesweite Katastrophe, denn etwa die Hälfte des Landes wird auf das Verbot zurückgreifen und viele Frauen ihren freien Willen nehmen. Dass dieses Urteil viele betrifft, ist klar, aber vor allem diejenigen, die sich ein Kind finanziell nicht leisten können, durch eine Vergewaltigung schwanger wurden oder gesundheitlich nicht in der Lage sind ein Kind zu gebären, trifft dies besonders hart. In vielen Orten wird eine Abtreibung nun zu einer Straftat, auf die langjährige Gefängnisstrafen folgen.

Die Folgen: Illegale Schwangerschaftsabtreibungen

Das umworfene Gesetz ist ein Angriff auf körperliche Freiheit und viele Menschen die schwanger werden können, verlieren den Zugriff zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen. Dies ebnet den Weg, der zu möglichen illegalen Abtreibungen zwingt, denn nur weil es verboten ist, bedeutet das nicht, dass Frauen darauf verzichten können oder wollen. Ihnen wurde das Recht über körperliche Selbstbestimmung genommen, denn keine Frau sollte gezwungen sein, Mutter zu werden. Wer vor allem unter der dem neuen Beschluss leidet, sind diejenigen, die sich eine Abtreibung in einem anderen Staat nicht leisten können.

Es geht um Kontrolle und Macht

Der Hintergrund des nun illegalen Abtreibungsgesetzes ist vermutlich vor allem eines: Macht. Macht über Körper von anderen zu entscheiden, Kontrolle über den freien Willen. Denn es geht hierbei um viel mehr als einen ungeborenen Fötus zu schützen: Das genommene Recht bestraft Frauen, die ihre Sexualität ausleben und über ihr eigenes Leben bestimmen. Doch von dieser Katastrophe lassen sich Amerikaner*innen nicht einschüchtern: Viele gehen seit dem Beschluss des Gerichtshofs auf die Straße und setzen ein Zeichen für eine freie Entscheidung über den weiblichen Körper.

Solche Nachrichten wie das Ende von „Roe versus Wade“ machen Angst, weil dadurch bewusst wird, wie schnell ein Rückschritt erfolgen kann, eines ist aber klar: Frauen werden immer für ihre Recht kämpfen, heute, morgen und in Zukunft.

Beitragsbild: Iowans Protest overturn of Roe by Phil Roeder CC BY 2.0