Autismus ist keine Krankheit. Das sagen die AktivistInnen, die am 18. Juni den Autistic Pride Day feiern. Doch für was steht die Bewegung und was soll genau erreicht werden? Goschat! klärt auf.
Stellen wir uns zunächst die grundlegende Frage: Was ist eigentlich Autismus und was sind mögliche Eigenschaften von Menschen mit der Störung? Die Österreichische Autistenhilfe (ÖAH) sagt dazu folgendes:
„Bei Autismus handelt es sich um eine Entwicklungsstörung, die Auswirkungen darauf hat, wie sich eine Person verhält, kommunizert, mit anderen Menschen in Beziehung tritt und die Umwelt wahrnimmt. Autismus wird oft auch als Informations- und Wahrnehmungsverarbeitungsstörung bezeichnet. Dieser Begriff verdeutlicht, dass Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) Informationen, die sie in der Umwelt wahrnehmen, auf eine andere Art und Weise verarbeiten.“
Österreichische Autistenhilfe
Auch das Österreichische Gesundheitsportal bietet reichlich Informationen zur Thematik. Demnach ist aus 100 Kindern mindestens eines von Störungen aufgrund von Autismus betroffen. Oft treten die Anzeichen schon sehr früh auf, verändern sich aber möglicherweise mit der Zeit. Als Ursachen werden oft Schäden am Gehirn aber auch Vererbungen genannt.
Autistische Menschen fallen oftmals durch mangelndes Interesse, Schwierigkeiten in sozialen Situationen, Über- bzw. Unterempfindlichkeit sowie wiederkehrende Bewegungsmuster auf. Sie orientieren sich sehr stark an Strukturen und Regeln, mit Abweichungen von ihrer bekannnten Routine können sie oft nur sehr schwer umgehen. Empathie und das Nachvollziehen von Gefühlen anderer Personen bereiten ihnen große Mühe. So können soziale Situationen für sie sehr anstrengend und überfordernd sein, unter anderem auch, weil autistische Menschen sehr schnell unter hoher Reizüberflutung leiden.
Seit 2005 steht der 18. Juni nun schon im Zeichen der Autistic Pride. Der Tag soll auf Menschen mit Autismus aufmerksam machen und fordert die gesellschaftliche Akzeptanz ihrer Eigenheiten. Die VertreterInnen der Autistic Pride lehnen sich an das Prinzip der Neurodiversität. Das heißt, dass sie die Annahme ablehnen, dass jegliche Abweichung einer „normalen Gehirnstruktur“ eine Heilung braucht. Sie treten dafür ein, dass AutistInnen nicht mehr als krank erklärt werden und somit die Akzeptanz in der Gesellschaft wächst.
Inspiriert wurde die Bewegung damals unter anderem durch die Ablehnung der veraltetetn Annahme, dass beispielsweise auch Homosexualität eine psychische Erkrankung sei. Früher wurde auch bei einer „von der Norm abweichenden sexuellen Orientierung“ versucht, die Menschen mithilfe von unter anderem Hormontherapien zu heilen. Die daraus resultierende Queer Pride gab also den AktivistInnen der Autistic Pride den Anstoß, dagegen einzustehen, dass Menschen am Autistmus-Spektrum als psychisch krank angesehen werden.
Beitragsbild: „The Autistic Pride flag“ by Neurodivergent Elephant, CC BY-SA 4.0
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