Es ist wieder so weit: für über 700.000 Moslems und Muslimas in Österreich, begann am Samstag deren Fastenzeit. Nun heißt es für 30 Tage verzichten, beten und auf keinen Fall sündigen. Doch was steckt wirklich hinter dem Ramadan?
Für Mirjeta Murati ist der Ramadan etwas ganz Besonderes. Die 20- jährige Studentin ist in Wien geboren, hat ihre Wurzeln aber in Kosovo. Für sie und ihre Familie steht nun eine intensive Zeit bevor. Doch was für Nicht-MuslimInnen oft wie eine harte Tortur und ein strikter Diätplan klingt, ist für viele Gläubige eine Bereicherung. Im Ramadan geht es grundsätzlich darum von Ablenkungen weg zu kommen. Auch Musik und Serien, wo Gewalt und obszöne Sachen vorkommen, sind verboten. Man fokussiert sich stattdessen auf Dinge die man grundsätzlich als MuslimIn immer tun sollte: Beten, den Koran rezitieren und ein guter Mensch sein. „Dieser Monat ist für mich eine Auszeit. Eine Auszeit vom Leben auf dieser Welt“ gibt Mirjeta bekannt. Was sie in dieser Zeit motiviert durchzuhalten, ist das großartige Gemeinschaftsgefühl. Sie vergleicht es mit einer Gruppe fleißiger Studierenden, die sich in der Bibliothek treffen, um gemeinsam zu lernen. „Jeder ist auf sich fokussiert, lernt sein Fach, doch alle haben das selbe Ziel vor Augen: nämlich durchzukommen“ sagt sie. Die Glaubensangehörigen des Islams, haben in diesem Monat das Ziel sich zu bereichern, auf sich selbst zu schauen und zu schätzen, wie gut es ihnen eigentlich geht.
Viele Nicht-Anhänger des Islam, empfinden den Verzicht auf Nahrung und Getränke von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, als ungesund und übertrieben. Mirjeta sieht das ein wenig anders. „Es darf nicht vergessen werden, dass es in der Fastenzeit nicht darum geht, so viele Kilos wie möglich zu verlieren.“ Sie erzählt sogar davon, dass viele nach der Fastenzeit zugenommen haben. Es komme nämlich auf die Stärkung der Religion und die Vergebung der Sünden an. In der Wissenschaft ist es bis heute umstritten, ob Vor- oder Nachteile des Verzichts überwiegen. Eines ist jedoch klar: der Ramadan sollte nicht als eine Diätart angesehen werden.
Zuhause bekommt sie Unterstützung von ihrer Familie. Sie treffen sich immer beim Iftar zum gemeinsamen Abendessen, beten und tauschen sich aus. Doch so harmonisch läuft es außerhalb ihrer eigenen vier Wände nicht immer ab. Sie erzählt von negativen Erfahrungen in ihrer Schulzeit. Wenig Verständnis und abwertende Blicke auf Seiten der Lehrer waren in der Fastenzeit fast alltäglich. Sie versteht die Fürsorge der Lehrer, doch nicht die mangelnde Einsicht. „Ich verstehe, dass viele kein Verständnis dafür aufbringen können, da sie keine Verbindung zur Religion haben. Doch der Ton macht die Musik.“ Deswegen appelliert sie an Anhänger anderer Glaubensgemeinschaften, mehr Interesse und weniger Abneigung zu zeigen. Es sollte mehr Aufklärung darüber geben, welchen Sinn die Fastenzeit hat und dass es nicht nur ums weniger essen geht.
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