Österreich

COVID-19: Wie Kriminelle die Angst vor dem Virus ausnutzen

In der Krise versuchen auch Kriminelle aus dieser Situation Gewinn zu schlagen. Laut Interpol und Europol haben die kriminellen Aktivitäten rund um Arzneimittel und Gesundheitsprodukte im Windschatten der Corona-Pandemie stark zugenommen.

Gefahr aus dem Internet

Ursprung und Nährboden vieler Falschinformationen ist das Internet. Über Soziale Netzwerke wie Facebook, YouTube oder WhatsApp werden Falschinformationen verbreitet. Online werden unwirksame pharmazeutische Heilmittel, mangelhafte Lebensmittel und sogar medizinische Geräte verkauft. Dies geschieht abseits behördlicher Kontrollen und Produkt-Zertifizierungen.

Vorsicht vor Fake News

Fake News werden hauptsächlich mit dem Ziel verbreitet, Angst- und Unsicherheitsgefühle bei der Bevölkerung auszulösen. Das soll uns zu unvorsichtigen und unüberlegten Handlungen verleiten. Oft ist das Ziel auch Fremdenhass zu schüren oder sogar internationale Konflikte zu provozieren. Kein Wunder, dass Verschwörungstheorien Internet im Internet boomen.

So wird behauptet, dass China vom Coronavirus wirtschaftlich nicht betroffen wäre und das Virus im Labor erschaffen hat, um davon zu profitieren. Auch der japanischen Immunologen Tasuku Honjo soll bestätigt haben, dass das Coronavirus nicht natürlichen Ursprungs ist. Dazu gibt es keinerlei Belege. Honjo selbst hat diese Aussage nie getätigt und der Behauptung öffentlich widersprochen. 

Ebenso Fake News sind die angeblich schützende Wirkung von Nikotin bzw. Chlordioxid oder der notwendige tägliche Konsum von 100 Gramm Alkohol zur wirksamen Desinfektion des Rachenraums.

In diversen Medien zu lesen war auch, dass 30 bis 50 Prozent der Corona-Tests (PCR-Tests) falsch positiv sind. Das bringt viele Menschen dazu, sich mehrmals testen zu lassen und dafür viel Geld auszugeben. Auch soll die Grippe-Impfung das Risiko an COVID-19 zu erkranken erhöhen. So wird die notwendige Prävention einer anderen Epidemie hintertrieben. Fake News schaden deshalb nicht nur unseren Finanzen, sondern gefährden auch unsere Gesundheit.

Risiko durch Produktfälschungen

Wer jetzt im Internet einkauft, wird nicht selten mit gefälschten Gesichtsmasken, minderwertigen Desinfektionsmitteln und nicht zugelassenen antiviralen Medikamenten konfrontiert. Auf der Suche nach wertigen Produkten mit leistbaren Preisen tappt man nicht selten in die Falle. Dass daraus auch die organisierte Kriminalität Profit schlagen will, verwundert nicht.

Was kann man dagegen tun?

Der Einkauf von Medikamenten sollte deshalb ausschließlich bei qualifizierten (Online-)Apotheken erfolgen. Bei unüblichen und besonders günstigen Preisen für Medizinprodukte müssen die Alarmglocken läuten. Wer Informationen zu „Wundermitteln“ nicht nachgeht oder sie sogar weiterverbreitet macht sich mitschuldig.

Bei Fragen zu Krankheiten und ernsthaften Beschwerden ist ein Arzt des Vertrauens die erste Anlaufstelle. Ratschlägen aus dem Internet ist zu grundsätzlich zu misstrauen. Wer aufmerksam und kritisch bleibt, wird auch keiner Panik oder gar Kriminellen zum Opfer zu fallen.  

Iana Kamenskaia

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Iana Kamenskaia

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