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George Floyd und warum #blacklivesmatter wichtig ist

Seit George Floyd in den USA ermordet wurde, nehmen die Proteste in Amerika kein Ende. Auch auf Social Media sind die Stimmen laut geworden. Rassismus ist, überall auf der Welt, immer noch ein großes Thema.

Doch was ist eigentlich passiert? Was bedeuten die ganzen Hashtags? Wie kann man persönlich etwas verändern?

Rassismus nur in den U.S.A.?

Rassismus gibt es nicht nur in Amerika. Alleine in Österreich gab es im letzten Jahr 1.950 dokumentierte rassistische Vorfälle (Quelle: Statista Research Department). Das sind mehr als doppelt so viele im Vergleich zu 2009.

In einem Bericht des Europarates heißt es, dass es in Österreich eine zunehmende Fremdenfeindlichkeit gibt. Es heißt auch, dass Politiker in den vergangenen Jahren mit Hassreden zur Spaltung der Gesellschaft beigetragen haben. Ebenfalls kommt es immer wieder zu Alltagsrassismus.

Das bedeutet, dass Rassismus, auch bei uns, nicht weniger wird.

Wer ist George Floyd und was ist passiert?

George Floyd war ein 46-jähriger Afroamerikaner, der am 25. Mai 2020, bei einem Polizeieinsatz, von einem Polizisten ermordet wurde.

Er ist zwar nicht der Erste, der auf diese Weise starb, doch hat sein Tod sehr große Proteste in Amerika ausgelöst.

Über den Grund seiner Festnahme sind verschiedene Geschichten im Umlauf. Laut der Polizei wollte er mit einem gefälschten 20 Dollar Schein in einem Geschäft bezahlen.

Auf Überwachungsaufnahmen eines Restaurants konnte man sehen, dass sich George Floyd, entgegen der Aussagen der Polizei, widerstandlos festnehmen ließ. Einer der Polizisten kniete über acht Minuten auf George Floyds Nacken. Der Mann rief mehrfach: „I can’t breathe“ („Ich kann nicht atmen“). Es wurde nicht von ihm losgelassen, obwohl Floyd bereits seit über zwei Minuten keine Regung mehr zeigte. Der Polizist lies erst von dem regungslosen Floyd los, als ein Rettungswagen eintraf und ihn ins Krankenhaus brachte. Kurz darauf wurde sein Tod bekannt gegeben.

Nach tagelangen Protesten wurden alle vier beteiligten Polizisten angeklagt. Dem Hauptangeklagten drohen bis zu 40 Jahre Haft.

Warum #blacklivesmatter und nicht #alllivesmatter ?

Der Ausruf und Hashtag #blacklivesmatter ist nicht nur auf Protestschildern in Amerika zu finden, sondern schlägt auch große Wellen im Internet, besonders auf Instagram. Die Bewegung setzt sich gegen Gewalt gegen People of color ein.

Doch warum ist #alllivesmatter in diesem Moment nicht angebracht?

Dieser Hashtag impliziert, dass man die Hautfarbe einer Person nicht sieht, dass jede Hautfarbe gleich ist. Doch genau das ist es, was man tun sollte – verschiedene Hautfarben sehen. Hautfarben existieren, sie sind da und das ist gut so. Es ist schön, dass wir alle verschieden sind.

Personen werden nicht aufgrund ihrer Hautfarbe anders behandelt. Sie werden anders behandelt, weil Menschen Vorurteile haben. Hautfarben sollen, dürfen und müssen existieren. Die Vorurteile der Menschen, sollten nicht existieren.

Dass #alllivesmatter gerade nicht angebracht ist, bedeutet nicht, dass dein Leben (als „weiße Person“) nicht schwer ist. Es bedeutet nur, dass deine Hautfarbe es nicht schwerer macht.

Hier ein gutes Beispiel:

„There is no ‚all lives matter’ until ‘black lives matter’.”

Was kann man gegen Rassismus unternehmen?

Der Versuch keine Unterschiede zwischen Menschen verschiedener Hautfarben und verschiedener Herkünfte und Kulturen zu sehen, reicht nicht aus. Der privilegierte „Weiße“ muss sich selbst seiner Privilegien bewusst werden und dazu lernen.

Man muss erkennen, dass Menschen, die sagen, sie seien nicht rassistisch, es vielleicht doch manchmal sind. Einfach aufgrund von unüberlegten Aussagen, über die man sich selbst gar nicht bewusst ist.

Alltagsrassismus beginnt schon im Kindesalter. Wie viele haben im Kindergarten „Wer hat Angst vor dem schwarzen Mann gespielt“? Und sich dabei nicht einfach eine schwarz angezogene Person vorgestellt? Wie viele bezeichnen heute noch den Stift, auf dem „Fleischfarbe“ steht als „Hautfarbe“? Auch DAS ist Rassismus. Und genau hier beginnt es.

Hier eine Podcast Empfehlung, für alle die dazu lernen wollen und sich in diesem Sinne weiterentwickeln wollen: EXIT RACISM – rassismuskritisch denken lernen von Tupoka Ogette

Außerdem ist es neben dem eigenen Umdenken nicht weniger wichtig andere darauf aufmerksam zu machen. Auch Petitionen zu unterzeichnen kann helfen. Das Wichtigste ist, dass man seine Stimme nutzt. Hier ein paar Anregungen, was man selbst noch machen kann.

Bildnachweis: „blacklivesmatter-front“ by Bill Ward, CC BY 2.0 (zugeschnitten)

Nadja Mühl

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Nadja Mühl

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