Die österreichische Post, die bislang für die Zustellung zuständig war, wurde bereits informiert. Pressesprecher David Weichselbaum bestätigt, Amazon habe die Umstellung in ihrer Planung bereits berücksichtigt. Das könnte sich allerdings als schwierig erweisen, da die genauen Pläne von Amazon noch nicht bekannt sind. Sicher ist, dass die Zustellung durch lokale Partnerunternehmen erfolgen wird. Für das geplante Verteilzentrum in Großebersdorf (NÖ) werden unter anderem Schicht-, Standort- und Logistikleiter gesucht. Amazon verspricht den neuen Lieferdiensten zudem „aktive Starthilfe“. Zum Beispiel sollen die Uniformen der Mitarbeiter gestellt werden.
Durch den Onlinehandel-Boom wurde der Versandhändler zu einem der größten Kunden für die Post. Laut Weichselbaum wurden 2017 mehr als 97 Millionen Pakete von Amazon zugestellt. Die österreichische Post wird zwar weiterhin für Amazon zustellen, fraglich ist jedoch, wie sich die Umstellung auswirken wird. Denn die Partnerunternehmen, sogenannte DSPs (Delivery Service Provider), sind dafür bekannt deutlich flexibler zu sein als herkömmliche Post-Mitarbeiter. Auf Wunsch kann das Paket auch an einem „ungewöhnlichen“ Ort abgelegt werden, wie beispielsweise in einem Gartenhaus. In den USA gibt es mittlerweile sogenannte „Amazon Keys“. Dabei erhalten Amazon-Boten einen digitalen Wohnungsschlüssel und können Pakete direkt in der Wohnung ablegen.
Prime Now ist das Angebot von Amazon seine Bestellung noch am selben Tag zu erhalten. Ab einem Bestellwert von 40 Euro ist dieser Service sogar kostenlos. Schon seit 2016 ist bekannt, dass Amazon „Wien als Standort für Prime Now nicht ausschließe“. Zudem hat der Konzern inzwischen die US-amerikanische Online-Apotheke PillPack aufgekauft. Somit können Kunden sich sogar Medikamente nachhause bestellen. Ob auch Lebensmittel (Amazon Fresh) ins Sortiment aufgenommen werden, ist noch unklar.
Wenn ein Paket nicht zugestellt werden kann, hinterlässt der Postbote normalerweise einen gelben Zettel im Postkasten. Dass dies auch missbraucht wird beweist ein Wiener kürzlich. Sein zweiminütiger Clip auf Facebook zeigt einen Postangestellten, der seelenruhig in der Einfahrt des Mannes parkt und bereits im Auto einen Zettel ausfüllt. Der Wiener reagiert mit einer deftigen Wutrede:
„Dieser g‘schissene Post-Beidl macht ja net amal Anstalten, sich bemerkbar zu machen“
, kommentiert er die Situation.
Auch auf Youtube tummeln sich Kommentare mit ähnlichen Erfahrungen. Obwohl das Video großen Zuspruch findet, sollte man vorsichtig sein. Denn gerade mit der Verbreitung solcher Aufnahmen kann man sich strafbar machen.
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