In Österreich sind am 25. Mai 2018 die neuen Datenschutzbestimmungen in Kraft getreten. Dass dieses neue Gesetz für nahezu jeden eine Auswirkung hat, ist kein Geheimnis mehr. Kürzlich ist bekannt geworden, dass Lehrer in Zukunft die Noten der Schüler unter vier Augen besprechen müssen. Genauso wie in der Schule, gibt es jetzt auch Neuerungen in Kindergärten.
Ganz großer Punkt im Bezug auf den Datenschutz sind die Fotos der Kinder. Veranstaltungen und diverse Aktivitäten sind in Kindergärten gar nicht wegzudenken. Genauso wenig die Fotos, welche von den Pädagoginnen und Pädagogen währenddessen gemacht werden. Was vorher kein Problem war stellt sich heute als eine kleine Herausforderung heraus. Fotos dürfen ohne die Einverständniserklärung aller Erziehungsberechtigten weder auf CDs oder Portfolio-Mappen verwendet werden. E-Mails sind auch mit Vorsicht zu verwenden. Das größte No-Go ist das Weiterleiten über soziale Dienste wie WhatsApp und sollte daher komplett gemieden werden. Sollten Fotos von Eltern oder anderen Angehörigen gemacht werden, ist das Personal nicht mehr verantwortlich.
Katrin*, Pädagogin in Wien, erzählt mir über ihre Erfahrungen seit den neuen Datenschutzbestimmungen. Sie berichtet, dass Kindergärten immer schon streng im Umgang mit Daten waren – zu recht. Jetzt sind sie noch strenger. Kalender mit den Geburtsdaten und Namen der Kinder zierten oft die Wände der Räume. Jetzt nicht mehr. Weder der ganze Name, noch das Geburtsdatum dürfen offen stehen oder hängen.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Portfolio-Mappen. Diese beinhalten viel Planung, aber auch die Entwicklungsschritte – anhand von Fotos und Notizen – jedes einzelnen Kindes. Fotos für die Mappen wurden von vielen Mitarbeitern mit der Handykamera gemacht, weil diese oft schönere und genauere Bilder macht, als eine herkömmliche Digitalkamera. Auch das wird in Zukunft nicht mehr geduldet. Um die Bildqualität nicht zu verändern, wird den Pädagogen jedoch eine neue Kamera zur Verfügung gestellt. Katrin erzählt mir außerdem: „Fotos von den Kindern dürfen nicht mehr am PC behalten werden und sie dürfen auch nur bearbeitet werden, wenn man nicht mit dem Internet verbunden ist.“
„Der Neue Datenschutz ist eine Gewohnheitssache.“
Das Thema, welches sich als wahrscheinlich schwierigste herausstellen wird, sind die kindbezogenen Mappen. Darin befinden sich unter anderem Notfallkontakte, wie der Name schon sagt – für Notfälle. Diese dürfen nicht offen auf dem Schreibtisch liegen. Sobald Katrin den Tisch verlassen will, müssen alle Dokumente mit wichtigen Daten versperrt sein. „Das ist sehr mühsam, weil man immer aufstehen muss. Im Kindergarten ist es immer dynamisch und ich kann nicht immer daran denken alles wegzusperren, wenn mich ein Kind braucht.“ Gerade in Notfällen will man nicht zusätzlich an das Versperren denken. Umgekehrt braucht man die Kontaktdaten der Angehörigen – ebenso bei Notfällen – schnell zur Hand.
„Es braucht etwas Zeit und Geduld bis man sich umgestellt hat.“
Katrin ist sich sicher, dass alle Mitarbeiter mit den strengeren Maßnahmen zurecht kommen werden. Einzig und allein bleibt zu hoffen, dass in Notfällen eine schnelle Reaktion von allen da sein wird.
* Name von der Redaktion geändert.
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