Ein Megaevent, das international übertragen wurde. Ein gefundenes Fressen für Terroristen wolle man meinen. Doch wie groß ist die Angst der Österreicher und Österreicherinnen wirklich? Eine Reportage direkt von der Rennstrecke:
Marlies, 57, absolviert schon ihren fünften Marathon in Wien. „Natürlich ist die Gefahr eines Terroranschlages nun größer als vor fünf Jahren! Doch Verrückte hat es immer schon gegeben. Ich habe ein gewisses Grundvertrauen, weil wenn das Leben vorbei sein sollte, dann ist es vorbei.“ Die pensionierte Lehrerin berichtet von einer guten Stimmung der Läufer: „Das sportliche Event steht ganz klar im Vordergrund!“
Der Installateur Roland, 48 Jahre alt, sieht den Marathon etwas kritischer. Seine 16-jährige Tochter läuft heuer ihren ersten Halbmarathon. Er ist nur als Zuschauer an der Laufstrecke. „Ich habe schon ein mulmiges Gefühl und bin froh wenn der Lauf vorbei ist. Aber es ist sehr viel Polizei vor Ort und der Polizei Hubschrauber kreist auch ständig. Aber ich denke, wenn jemand wirklich was machen will, kann man das schwer verhindern. Schade, dass der Lauf so einen Beigeschmack bekommen hat.“
Der 34-jährige Andreas arbeitet als Security direkt an der Strecke. „Natürlich herrscht auch intern eine gewisse Angst, aber das darf man die Läufer nicht spüren lassen. Es herrscht die größtmögliche Sicherheit, aber passieren kann immer etwas! Wien ist eine sehr sichere Stadt und ich denke der Marathon wird ohne Vorkommnisse über die Bühne gehen!“
Claudia eilt mit ihren zwei kleinen Kindern an einem Teil der Laufstrecke vorbei. „Ich muss hier heute nur gezwungenermaßen vorbei, da wir meine Eltern besuchen. Freiwillig wäre ich hier heute ganz sicher nicht. Seitdem es immer mehr Anschläge bei so großen Veranstaltungen gibt, meide ich diese.“
Guat is gangen, nix is gschen!
Der Vienna City Marathon 2018 ging ziemlich reibungslos über die Bühne. Dies ist natürlich den zahlreichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu verdanken, die sich auch im Hintergrund schon monatelang auf dieses Event vorbereitet haben. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er solche Veranstaltungen meiden oder trotzdem hingehen möchte. Trotzdem sollte man sich nicht von der Angst vor Anschlägen hindern lassen, an solchen Tagen auch auf die Straße zu gehen. Denn genau diese Angst wollen Terroristen schüren.
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