Die EU ist ja nicht gerade dafür bekannt, mit ihren Richtlinien und Verordnungen immer auf offene Arme zu stoßen. Egal ob mit der Krümmung der Gurke oder der Lebensmittelinformationsverordnung, nicht immer sind die Entscheidungen für die Beschlüsse nachvollziehbar. So auch bei der neusten Verordnung, die nun vorsieht, dass die allzeit beliebten Pommes Frites nur noch goldgelb verkauft werden dürfen.
Die neue EU-Richtlinie, dass Pommes Frites nur noch goldgelb verkauft werden dürfen, wurde bereits in November beschlossen, ist aber erst seit April in Kraft. Ziel dieser Verordnung ist es, den Acrylamid Anteil im Essen zu verringern. Bei Acrylamid handelt es sich um einen Stoff, der beim Rösten, Backen, Braten oder Frittieren entsteht und wahrscheinlich krebserregend ist. Die EU sieht diesen Beschluss also als „vernünftige Maßnahme“, um den Acrylamid Anteil zu verringern.
Die neue Richtlinie betrifft nicht nur Lebensmittelhersteller, sondern vor allem die Gastronomie und Imbissbetreiber. Aber nicht nur die Pommes dürfen nicht mehr zulange frittiert werden, auch Brot muss künftig hell gebacken werden. Die neue Verordnung sieht demnach vor, dass Pommes ab sofort nicht länger als 3 Minuten frittiert werden dürfen. Um den idealen „Braunheitsgrad“ zu erreichen, sollen Farbkarten helfen.
Österreichische Wirte sind von der „Pommes Verordnung“ nicht sonderlich begeistert und genervt von den immer wieder neuen Richtlinien, die die Gastronomie betreffen. Aber auch die Politik äußert sich kritisch zu dieser Verordnung. „Diese Verordnung ist nur eine von vielen, deren Sinnhaftigkeit infrage gestellt werden muss […]“, sagt Nationalratsabgeordnete Petra Steger.
Kontrolliert wird die richtige Farbe der Pommes übrigens nur durch Stichproben und üblichen Kontrollen der Lebensmittelbehörden. Bestraft werden Wirte ebenfalls nicht, sondern schlimmstenfalls nur ermahnt.
Auf Pommes Frites muss in Zukunft natürlich nicht verzichtet werden. Für viele gehören diese zu einer Mahlzeit einfach dazu. Deswegen sehen einige in dieser neuen Verordnung der EU vor allem auch eine Bevormundung der Gäste. Die Gäste dürfen also nicht mehr entscheiden, wie sie ihre Pommes gerne hätten. Ob hier nicht vielleicht sogar die Freiheiten der Menschen eingeschränkt werden? Eines ist sicher, die EU wird weiterhin mit Verordnungen und Richtlinien für Gesprächsstoff sorgen. Na dann, Mahlzeit!
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