Am Sonntag fand die Parlamentswahl in Ungarn statt, in der Orbán als klarer Sieger hervor ging. Entgegen aller Erwartungen, ist ihm der Sieg ziemlich eindeutig gelungen. Mit 48,5 % aller Stimmen auf seine Partei startet Viktor Orbán nun in seine vierte Amtszeit. Fidesz könnte eine knappe Zwei-Drittel-Mehrheit der Mandate einfahren, was bedeuten würde, dass eine alleinige Änderung der Verfassung erlaubt ist. 133 der 199 Sitze im Parlament könnten Fidesz gehören.
Nicht nur der Sieg, sondern auch die Wahlbeteiligung war unerwartet hoch. Der offizielle Wahlschluss war um 19 Uhr, jedoch hielten viele Wahllokale wegen dem hohen Andrang noch viel länger offen. Alle Wähler, die sich vor 19 Uhr in den Warteschlangen einfanden, hatten noch die Erlaubnis zu wählen. Somit waren einzelne Wahllokale teilweise sogar bis 23 Uhr geöffnet. 270.000 Stimmen jener, die nicht von ihrem Wohnort gewählt haben, werden im Laufe der Woche noch gezählt – die Angaben sind also vorläufig.
Stärkste Oppositionspartei wurde die rechte Partei Jobbik mit 19,5 % der Stimmen, gefolgt von der sozialistischen Partei MSZP mit 12,3 Prozent. Danach folgen die Grünen LMP mit 6,9 Prozent und zuletzt die linksgerichtete demokratische DK mit 5,6 Prozent.
Der Vorsitzende von Jobbik, Gábor Vona, kündigte bereits seinen Rücktritt an – sein Ziel war ein Regierungswechsel.
Als eine der ersten äußerte sich die Französin Marine Le Pen auf ihrem Twitter-Account zu den Parlamentswahlen am Sonntag und gratulierte Viktor Orbán zum Sieg. Auch Beatrix von Storch gab ihre Glückwünsche via Twitter bekannt und schrieb: „Herzlichen Glückwunsch Viktor Orban! Ein schlechter Tag für die #EU, ein guter für #Europa.“ Es bleibt jedoch fraglich, ob nur sie das so sieht, oder ihr auch noch andere zustimmen können. Außerdem gratulierte ihm auch der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders zu seinem, wie er meinte, „verdienten Sieg“.
Viktor Orbán setzte auf die Angst seiner Wähler. Er sei der Meinung, dass die Migranten den Ungarn „das Land wegnehmen wollen“. Die EU würde versuchen, mehrere zehntausend Asylanten in Ungarn unterzubringen und nur seine Partei könne das verhindern. Er stellt die Migranten als den Feind dar, während er der den großen Helden seines Landes spielen möchte. Bleibt für die Wähler zu hoffen, dass er mit seinem imaginären Cape nicht davon fliegt…
(Bildnachweis: Viktor Orbán by Végel Dániel, CC BY 2.0)
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