„Familienbonus Plus“: Unterstützung für alle oder Reichen-Bonus?

Was ist der „Familienbonus Plus“ ?

Im Gegensatz zur Familienbeihilfe ist der „Familienbonus Plus“ keine Auszahlung, sondern lediglich ein Absetzbetrag. Das heißt, dass Eltern für ihre Kinder unter 18 Jahren bis zu 1.500 Euro von der Lohnsteuer absetzen können. Die Lohnsteuer, die sie bezahlen, können sie am Ende des Jahres wieder einfordern. Den Familienbonus gibt es ausschließlich für jene Kinder, die Anspruch auf Familienbeihilfe haben. Nach dem 18ten Geburtstag wird der Familienbonus für bezugsberechtigte Familien auf maximal 500 Euro pro Jahr gekürzt.

Wie wird der Familienbonus berechnet?

Grundsätzlich gilt: Von dem was Eltern im Laufe des Jahres an Lohnsteuer einzahlen, können sie bis zu 1.500 Euro pro Kind absetzen. Folgende Beispiele sollen veranschaulichen, dass einkommensstarke Familien deutlich mehr vom Familienbonus profitieren als einkommensschwache. Ein Durchschnitts-Einzelverdiener mit vier Kindern erhält einen Bruttolohn von ungefähr 2.500 Euro im Monat. Er bezahlt pro Jahr ungefähr 3.100 Euro an Lohnsteuer. Für seine vier Kinder könnte er insgesamt 6.000 Euro absetzen. Tatsächlich kann er aber nur 3.100 Euro absetzen, was pro Kind 775 Euro entspricht. Im Gegensatz dazu hat ein einkommensstarker Einzelverdiener mit vier Kindern und 5.000 Euro Bruttolohn mehr vom Familienbonus. Er zahlt im Jahr ungefähr 12.000 Euro an Lohnsteuer. Für seine vier Kinder kann er einen Betrag von 6.000 Euro absetzen. Das heißt er bekommt für jedes seiner Kinder 1.500 Euro, also den höchstmöglichen Betrag zurück.

Rund 1,5 Milliarden Euro will der Staat auf die betroffenen Familien aufteilen. Weil eine einkommensschwache Familie pro Kind aber weniger bekommt als eine einkommensstarke, kann sich jeder selbst ausmalen wer hiervon den Löwenanteil erhalten wird.

Und wieviel bekommen Sie für Ihr Kind?