„Wir waren in der Vergangenheit einmal das Land mit der niedrigsten Arbeitslosenquote Europas. Das muss wieder das Ziel sein“, sagt Sebastian Kurz und ganz nach diesem Motto versucht die Schwarz-Blaue Regierung die österreichische Arbeitswelt umzugestalten. Doch was hat sich seit Antritt der neuen Regierung wirklich alles zum Thema Arbeit getan?
Bereits im Dezember vergangenen Jahres sorgte die Schwarz-Blaue Regierung mit der Durchsetzung eines 12-Stunden-Arbeitstags für Empörung. 60 anstatt der üblichen 40 Wochenstunden sollen die Österreicher nun arbeiten. Aber alles auf freiwilliger Basis, versteht sich. In Ausnahmefällen, wie bei erhöhtem Arbeitsbedarf oder bei Schichtarbeit, gibt es die Möglichkeit des 12-Stunden-Arbeitstag bereits länger. Nun soll dies für alle Arbeitnehmer möglich sein. Den Betrieben bleibt es aber nach wie vor selbst überlassen, wie lange sie ihre Mitarbeiter tatsächlich arbeiten lassen. Von „Lohnraub“ und von „verlorenen Tagen“ war seit Bekanntmachung dieser Änderung immer wieder die Rede. In den sozialen Medien wurde dieses Vorhaben heftig diskutiert.
Doch nicht nur der 12-Stunden-Arbeitstag wird durchgesetzt, auch der Beschäftigungsbonus und die Aktion 20.000 wurden kurz vor Jahreswechsel eingestellt bzw. gekürzt. Beide Maßnahmen wurden von der Vorgängerregierung beschlossen und werden nun als nicht mehr zielführend angesehen. Gerade die von der SPÖ mitentwickelte Aktion 20.000 sollte Langzeitarbeitslosen Über-50-Jährigen helfen, wieder eine Beschäftigung zu finden. Über-50-Jährige sind bekanntlich die Problemgruppe am Arbeitsmarkt und schwer vermittelbar.
Das Thema Arbeit kann aber auch positiv aufgegriffen werden. Dies beweisen gerade die Arbeiterkammer und die Gewerkschaft, die in gemeinsamer Sache das Portal „Wie soll Arbeit“ aufziehen. Bei dieser österreichweiten Umfrage können Arbeitnehmer die Gelegenheit ergreifen und mitbestimmten, was sie beim Thema Arbeit auf dem Herzen haben und was für sie in der Arbeitswelt wichtig ist. Die Umfrage läuft noch bis Ende Mai 2018.
In Österreich geht es beim Thema Arbeit turbulent zu. Was von der neuen Regierung wie umgesetzt wird bleibt abzuwarten. Die Entwicklungen bleiben auf jeden Fall spannend. Neue Zahlen zeigen bereits, dass im März die Arbeitslosenquote unter 400.000 Personen sank. Ob dies einfach nur an der zur Zeit guten Wirtschaftslage liegt, oder ob die Änderungen der Regierung schon Wirkung zeigen, ist noch unklar. Vielleicht schafft es Österreich in der Zukunft ja wirklich, zum Land mit der niedrigsten Arbeitslosenquote zu werden…
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