AMS: 500 Millionen Euro weniger für Arbeitslose!
Der Beginn der schwarz-blauen Regierung stellt das AMS (Arbeitsmarktservice) vor Veränderungen. Eine davon ist die Kürzung des Förderungsbudgets um 500 Millionen Euro. Kürzlich wurde beschlossen, wohin das Fördergeld in Höhe von 1,406 Mrd. Euro fließen soll. Betroffen von der Budgetkürzung sind Projekte für ältere Beschäftigte, Langzeitarbeitslose und Integrationsmaßnahmen. Aber was genau bedeutet das für uns?
Weniger Unterstützung für 40+
Das Förderungsbudget im AMS verfolgt bestimmte Zwecke. Zum Beispiel soll es Frauen oder Jugendliche unterstützen. Das stellt uns vor folgendes Problem: Ein 45-jähriger Elektriker verletzt sich und kann seinen Beruf nicht mehr ausüben. Nun steht er vor großen Herausforderungen. Denn für ihn gibt es keine Förderungen (oder erst unzählige Jahre später), um etwa eine Umschulung finanzieren zu können.
Arbeitssuchende mit Migrationshintergrund bleiben zurück
Von der Kürzung sind auch die Integrationsmaßnahmen des AMS betroffen. NEOS-Arbeitsmarktsprecher Loacker kritisiert „das entlastet zwar das Budget kurzfristig, wird aber in einigen Jahren erheblich mehr kosten.“ Denn die Arbeitslosenrate von ausländischen StaatsbürgerInnen ist doppelt so hoch wie die der inländischen. Auch die Lernbereitschaft sinkt stark.
Strengere Auflagen für Arbeitslosengeld
Langzeitarbeitslose trifft es ebenfalls besonders hart. Denn in Zukunft müssen AMS-MitarbeiterInnen die Auflagen noch strenger prüfen, wenn es um die Auszahlung/ Streichung des Arbeitslosengeldes geht. Das führt zu hohem bürokratischen Aufwand für AMS-MitarbeiterInnen. Für Arbeitssuchende bedeutet das: kein Arbeitslosengeld mehr. Das Hauptproblem sind hier jene Arbeitssuchende, die bereits im Probemonat bei ihrem Arbeitgeber kündigen und dadurch zu „Dauer-Arbeitslosengeld-Beziehern“ werden. Außerdem kommt für immer weniger Arbeitslose ein 40-Stunden Job in Frage.
AMS im internationalen Vergleich an der Spitze
Laut OECD (Organsation for Economic Co-operation and Development) zählt das AMS international zu den besten Arbeitsmarktservices. Für viele ExpertInnen ist daher, die von der Regierung dringend geforderte Reform, nicht ganz nachvollziehbar. Es wird sich jedoch zeigen, wie sich das AMS unter der schwarz-blauen Regierung mit neuem, kleinerem Budget schlagen wird.