„Friss oder stirb“ – Facebook’s Datenmonopol verlangt nach Regulierung
Cambridge Analytice heißt die Datenanalysefirma, die unerlaubt Nutzerdaten von Facebook sammelte und dem Wahlkampfteam Trumps zugespielt hat. Seit 2015 wusste Facebook darüber bescheid, die Betroffenen wurden (noch) nicht informiert.
Nach dem Datenskandal durch Facebook reagiert der deutsche Grünenchef Habeck. Daten von mehr als 50 Millionen NutzerInnen wurden unerlaubterweise von Facebook gesammelt, ausgewertet und weitergeben. Die Daten sollen dazu genutzt worden sein, das Wahlverhalten in den USA zu beeinflussen – auch wenn unbewiesen bleibt, ob dies gelungen ist. Ob das eigene Profil betroffen ist, können User nun endlich selbst nachprüfen.
Habeck wirft Facebook vor, nach dem Prinzip „Friss oder Stirb“ zu handeln, wie er der Tageszeitung Welt gegenüber erwähnt. „Beim Kauf von WhatsApp beispielsweise hat das soziale Netzwerk Millionen von Nutzerdaten in einer Hand gesammelt – und trotz gegenteiliger Zusagen zusammengeführt.“ Auch Instagram gehört zu dem Internetgiganten.
Zerschlagung von Facebook
„Wenn Daten der Rohstoff des 21. Jahrhunderts sind, dann müssen wir unser Kartellrecht entsprechend fortentwickeln“
so Habeck. Facebook herrscht über den Digitalmarkt wie ein Monopol. Und „wo kein Wettbewerb mehr besteht, gilt es einzugreifen“.
Die Zerschlagung von Facebook soll nicht den Verzicht auf soziale Netzwerke und Nachrichtendienste bedeuten. Stattdessen sollen neue Dienste entwickelt werden, „solche, die den Nutzern die Hoheit über ihre Daten zurückgeben, statt über die Nutzer zu herrschen.“
Bildnachweis: Robert Habeck by Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE