Die Anti-Baby-Pille feiert Geburtstag!
Die beliebteste Verhütung der Frauen
Die Anti-Baby-Pille gehört bei vielen jungen Frauen zum Alltag dazu. Oft ist es das erste Medikament, das eine Frau zu sich nimmt. Die Pille zur Verhütung feiert im August diesen Jahres ihr 60. Jubiläum.
Die Pille ist für viele Frauen aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wenn man verhüten möchte, bieten sich einem zwar recht viele Optionen, jedoch ist die Anti-Baby-Pille die bekannteste und beliebteste. Die Pille liegt mit rund 34% knapp hinter dem Kondom als meist genutzte Verhütungsmethode in Österreich. Trotzdem scheint die Anzahl der Frauen, die mit der Anti-Baby-Pille verhüten, zurückzugehen. Woran könnte das liegen?
Die Pille wird 60
Am 18. August 1960 kam die erste Anti-Baby-Pille auf den Markt, war aber bereits davor als Arzneimittel gegen Menstruationsbeschwerden im Umlauf. Selbst nach ihrer offiziellen Markteinführung 1961 in Deutschland wurde sie zunächst nur für verheiratete Frauen, die bereits Kinder hatten, angedacht. Durch die neu gewonnene Möglichkeit zuverlässige Empfängnisverhütung zu betreiben, stiegen auch die Selbstbestimmungsmöglichkeiten der Frauen.
Was damals schwer vorstellbar war, gehört heute der Normalität an. Häufig fangen Mädchen im Alter von 14 Jahren mit der Einnahme der Pille an.
Hormonfrei ist der neue Trend
Im österreichischen Verhütungsreport 2019 lässt sich ein klares Muster in der Verhütung erkennen: Die Pille wird vorrangig von Jugendlichen im Alter von 16-20 eingenommen. Während dieser Zeit ist jedoch das Kondom die Verhütungsmethode, die den ersten Platz belegt. Das ändert sich aber nach dem 20. Lebensjahr, ab dem dann die Anti-Baby-Pille diesen Rang einnimmt. Im Jahr 2012 haben noch 41 % der befragten Frauen mit der Anti-Baby-Pille verhütet. Letztes Jahr sank dieser Prozentanteil auf 34 %.
Es hat sich ein Trend bei Frauen unter 30 Jahren bemerkbar gemacht. Immer mehr Frauen lassen die Pille zurück und verhüten auf eine hormonfreie Weise. Der Rückgang der hormonellen Verhütung wird immer stärker – so haben im Jahr 2015 noch 57 % hormonell verhütet, 2019 nur noch 48 %.
Kommt die Pille für den Mann?
In viele Beziehungen fällt die Verhütung in die Verantwortung der Frau. Für Männer hingegen gibt es nur zwei Möglichkeiten der Verhütung: Kondom oder Vasektomie. Oder doch nicht?
Wie sich herausstellt, wurde schon vor vielen Jahren an einer Anti-Baby-Pille für Männern geforscht. Damals hat es diese Pille jedoch wegen vielen Nebenwirkungen nicht auf den Markt geschafft.
Doch es scheint einen Lichtblick zu geben. Wie es aussieht, sind wir auf einem guten Weg dahin, eine passende Pille zu entwickeln. Ein US-Forscherteam tüftelt schon seit Langem an einer Pille für den Mann und scheint kurz vor einem Durchbruch zu sein. Das US-Team soll einen Wirkstoff gefunden haben, der die körpereigenen Testosteronproduktion stoppt und somit die Spermienproduktion vermindert. Nebenwirkungen wie Akne oder Kopfschmerzen sollen kaum aufgetreten sein. Lediglich eine Veränderung der Höhe der Libido und damit einher kommende erektile Dysfunktion sollen vermerkbar gewesen sein.
Die Anti-Baby-Pille für den Mann könnte laut US-Team in etwa zehn Jahren auf den Markt gebracht werden.