Dreiband: Die Königsdisziplin im Billard

Billardtisch © Sebastian Heimrath

Einen gemütlichen Billard-Abend im Köö kennen wir alle. Dass sich eigentlich viel mehr hinter der Sportart Billard verbirgt, wissen aber die wenigsten: Snooker, Dreiband, Cinque Birilli, English Billard. Es gibt rund 35 verschiedene Spielarten im Billard. goschat.at hat sich erkundigt, was hinter der billardähnlichen Variante Dreiband steckt und ein Interview mit Österreichs Jungstar Nikolaus Kogelbauer geführt.

Karambol: Die Basics

Karambol wird mit drei Kugeln (weiß, gelb, rot) auf einem Tisch ohne Löcher gespielt. Das Ziel ist es, mit seinem Spielball die beiden anderen Kugeln in einem Stoß zu berühren. Am Anfang jeder Partie wird entschieden, wer mit weiß und wer mit gelb spielt. Solange der Spieler einen Punkt macht, bleibt er am Tisch. Schafft er dies nicht, ist der Gegner an der Reihe.

Dreiband leicht erklärt

Dreiband ist eine Unterdisziplin des Karambol-Billards und etwas komplexer als klassisches Karambol, die Grundlagen sind jedoch gleichen wie bereits erklärt. Das Ziel im Dreiband ist, dass der Spielball vor Berührung der letzten Kugel mindestens drei Banden berührt. Zu Beginn der Partie wird durch einen Bandenentscheid entschieden, wer beginnt und wer nachspielt. In welcher Reihenfolge die Kugel die anderen beiden Kugeln berührt, spielt keine Rolle. Die Banden müssen jedoch mit dem Spielball berührt werden, bevor dieser den letzten Ball berührt. 

Österreichs Jungstar im Interview

Nikolaus Kogelbauer ist 20 Jahre alt und startete seine Billardkarriere im Alter von acht Jahren – Dreiband spielt er mittlerweile seit seinem 12. Lebensjahr. Er ist Österreichs Nummer 1 im Nachwuchsbereich, Zweifacher Junioren-Vize-Europameister, Weltcupspieler, Platz 127 in der Weltrangliste, aktueller Dreiband-Bundesliga-Meister und mehrfacher Österreichischer Junioren-Staatsmeister. Seit vier Jahren ist Niko Vereinsmitglied beim Eisenstädter Billard Club, seine Trainingszeit pro Woche schätzt er auf 25 Wochenstunden.

Nikolaus Kogelbauer am Tisch
© Sebastian Heimrath

Wie bist du auf diese eher „außergewöhnliche“ Sportart gekommen?

Das erste Mal bin ich im Fernsehen mit Billard in Kontakt gekommen. Mein Opa hat damals Snooker auf Eurosport geschaut und das hat mich von der ersten Sekunde an in seinen Bann gezogen. Danach hab ich mit meinem Dad angefangen Billard zu spielen. Allerdings nicht Snooker, sondern Karambol Billard. Erst waren wir nur hin und wieder in einem öffentlichen Lokal, wechselten dann aber schnell in einen Klub wo ich bis heute mehrmals die Woche spiele und trainiere.

Aus welchem Grund fasziniert dich Dreiband?

Dreiband Billard fasziniert mich weil es so extrem abwechslungsreich ist. Außerdem kann man, ganz egal wie lange man schon spielt oder wie gut man ist, immer wieder was neues lernen und entdecken. Es gibt Tage, an denen läuft es besser und es gibt Tage an denen es überhaupt nicht gut läuft. It’s a never ending story.

Was sind deine Ziele in der Sportart?

Mein Traum wäre es einmal Weltmeister zu werden, das scheint allerdings relativ unwahrscheinlich. Mein Etappenziel ist es in die Top 100 der Welt zu kommen.

Auf was bist du bis jetzt am meisten Stolz?

Auch wenn es vom Ergebnis nicht mein bestes Turnier war, bin Ich über die Teilnahme am Lausanne Billard Masters am meisten stolz, weil das ein sehr exklusives Einladungsturnier ist, in dem nur wenige und in der Regel die besten Spieler der Welt teilnehmen können. Ich durfte mich als erster Österreicher über eine Einladung freuen.

Was steht bei dir als nächstes an?

Nächster Halt der Welt Cup Tour ist in Seoul, Korea. Darauf freue Ich mich besonders, weil Dreiband Billard dort so eine Art Volkssport ist – vergleichbar mit Skifahren in Österreich oder Fußball in Deutschland.